Lyrische Texte

Die Lyrik  und mich verbindet etwas ganz besonderes.

Sie ist mir eine  sehr enge und vertraute Freundin geworden und sie ist es, die mich die richtigen Worte finden läßt, um das zu Papier zu bringen, was mich bewegt, berührt und was ich erlebt habe und was verarbeitet werden möchte.

Sie ist diejenige, die alles über mich weiß, weil ich ihr alles erzähle, über mich, mein Leben, die unzähligen Erfahrungen, die ich gemacht habe, wie ich als Hochsensible alles wahrnehme und fühle, die Liebe, die ich empfinde, all den Schmerz, den ich gefühlt habe, die Krisen, all die Momente, des Erwachens in denen ich begleitet wurde von Gott und  der Schöpfung.

Sie begleitet mich auf meiner Reise durch diese Welt

und sie setzt sich so oft an meine Seite, ganz still,  legt ihren Kopf an meine Schulter und wir verweilen so ein paar Augenblicke.

Dann schreiben wir, bis sie wieder gehen möchte.

Dann verabschieden wir uns mit einer herzlichen Umarmung und nach dem unsere Herzen für ein paar Minuten im gleichen Takte schlugen, verläßt sie die Bühne, genauso  still und leise, wie sie sie betreten hat.

Ein Teil von mir trägt sie stets bei sich und ich trage einen Teil von ihr bei mir, egal wo ich bin.


Hier finden sich Gedichte und andere Texte, die sich wie ein Meer aus Worten und Gefühlen zu mir gesellen und von mir nieder geschrieben werden, denn in meinem Herzen trage ich das Kleid einer Poetin.


Wenn mein Herz nach mir ruft.

Wenn die Lyrik nach mir sucht.

Wenn die reimenden Worte  still und leise

sich begeben  zu mir auf die Reise.

Durch all die Arbeit, Pläne und Sachen, 

all die gezähmten und ungezähmten Alltags-Drachen,

lege ich ab, all das Gewand, das nicht ist das meine.

Die Jacke, die ist die Deine.

Den Mantel, der ist der Seine.

Die Schuhe, die sind die Ihren.

All die Hosen, die mich nicht kleiden und zieren.

Dann übergebe ich den Rest, den ich noch trage

in Gottes Hände und lasse alles los.

Das was war klein, richtet sich auf und wird groß.

Sodann kleide ich mich in das Kleid einer Poetin,

welches an manchen Tagen so leicht ist, wie ein lauer Sommerwind.

An anderen Tagen, wurde das Kleid genäht aus dem Lachen eines Kinds.
Dann wiederum, Naht für Naht, aus glitzerndem Sternenstaub

und  aus Frost in einer Nacht im Mai, der in der Morgensonne  taut.

Dann und wann ist es genäht mit dem Farbenmeer  der Sonne,

wenn sie am Horizont erscheint, voller Liebe  und Wonne.

Manchmal  aus meiner roten  Wand

zusammen genäht mit meiner liebenden Hand.

An anderen Tagen, scheint es  aus Steinen so schwer;

und die Worte, die zu mir fließen,  scheinen traurig und leer.





Inmitten der Nacht

bin ich erwacht.

Während mein Körper sich auf setzt,

müde und schwer.

Während Tränen zu Boden fallen,

gesellt er sich zu mir.

Schwebt herunter aus den Himmelshallen

und spricht zu mir.

Seine Worte sind so stark und klar

als wären sie schon immer da.

Gottes Worte fließen

durch mein Sein.

Bei all den menschlichen Qualen

beginnt mein Herz in der Dunkelheit zu strahlen

und  ich werde  durch flutet

von unendliche Liebe.


19. November 2024







So sind es unsere eigenen Herzen,

die nach uns rufen.

Die uns in der Stille der Nacht besuchen.

Mit ihrem Licht,

mit ihrer niemals endenden Liebe,

damit wir herabsteigen

 in den eigenen Herzensraum.

 Um das zu sein,

was wir seit

Anbeginn sind.


18. November 2024







Ich bin Gottes Licht in Tätigkeit.


18. November 2024

Wie eine Melodie 

fließen Worte durch mein Sein

und erfüllen die Stille mit ihrem Klang.

Sie finden ihren Weg 

durch die tiefste Dunkelheit 

und bringen Licht.


03. November 2024



Und plötzlich wird man vom Alltag verschluckt.

Von Pflichten und Aufgaben runter gedruckt.

Mit dem täglichen Muss

scheint niemals Schluß.

Da gesellt sich das Monster der Steuer

zu dem Haushalts  Ungeheuer.

To-do-Listen,

bei deren Anblick man wird

zu Stein.

Wenn sich der Alltag aufspielt, wie Gorgonen

und Medusen,
dabei  es  nur ein Krümelmonster,

welches Hunger hat.

 Welches nicht ist satt.

Mit einer großen Liebe zu Keksen,

genau wie ich.
Während mich der Alltag wieder hergibt,

nehme ich das Krümelmonster auf meinen  Arm

und esse mit ihm

den leckersten Keks der Welt.




02. November 2024





Heute ist der Tag, an dem wir den Ahnen gedenken sollen.

So tue ich ich das mit diesem Gedicht.








Liebe Mama,


wo immer du schwebst, wo immer du bist.

Du wirst in meinem Herzen sehr vermisst.

Ich fühle dich. 

Ich fühle mich. 

Ich fühle uns, spüre das Wir,

tief in mir.

Wie einst,

als ich mit all meinen Kinderfragen 

dich so sehr gefordert habe in meinen Kindertagen. 

Als ich, mit meinen kalten Füßen aus meinem Bettchen sprang,

um sie bei dir zu wärmen, diese Bilder sind für mich, wie ein himmlischer Gesang.

Wie habe ich diese Momente geliebt,

wenn der alte mürrische Seemann, der Tag ein Tag aus nur meckerte, wie eine unzufriedene Ziege,

nicht da war und ich mich bewegen konnte, wie eine wuselige Himmelswiege,

hierin schaukelte, dann wieder dorthin, dann in eine andere Richtung.

Überall hin flatterte, wie ein wunderschöner Falter,

wie jedes Kind in diesem Alter. 

Ich tanzte,

ich sang, 

ich dichtete,

ich malte 

und bei all dem so sehr lachte. 

Morgens mit warmen Füßen in deinem Bett erwachte.

Wie schön war es bei uns, 

wenn der alte Seemann war fort mit seinem Seemannsbart.

Dann waren wir frei von seinen Sticheleien,

von Sarkasmus und von Gemeinheiten jedweder Art.

Wenn der alte Seemann ging auf Reise,

war ich für ein paar Tage eine glückliche Halbwaise.

Wenn er sein Angelzeug bündelte, Schritt für Schritt,

nahm er all seinen Zynismus mit.

Seine gemeinen Worte stiegen in seinen Koffer hinein,

um auf der Fahrt mit ihm verbunden zu sein.

Sie klettern in  die Kiste mit den Widerhaken dazu

und somit erfüllte sich der Raum mit einer heilenden Ruh´.

Die Liebe von der kleinen Bettina, 

sie reicht durch alle Multiversen hindurch.

Alles durchflutet sie.

Jede Zelle, jeden Raum.

Jede Welle, jeden Traum.

Jedes Blatt, jeden Baum.

Bis sie in der Unendlichkeit genug Platz findet,

um dort zu sein.




01. November 2024


31. Oktober 2024


Ich habe beschlossen, mich heute am letzten Tag im Oktober 2024, um die kleine Bettina zu kümmern, sie an die Hand zu nehmen und ihr all das zu geben, was sie als Kind als Erfahrungen nicht machen konnte. 

Ich möchte ihr all das schenken, was sie vermisst.

All die dunklen Flecken in ihrem Herzen wieder mit Licht erfüllen.

Ich möchte sie heute von dem befreien, was sie von ihren Eltern übernommen hat, was sie an Last für ihre Eltern getragen hat, die Glaubenssätze, die sie geglaubt hat und die zu ihren eigenen wurden, all das, was sie von ihren Ahnen übernommen hat und seit ihrer Geburt, für alle trägt.

All den Mangel, der in Containern gesammelt wurde und der bereit ist, endlich entsorgt zu werden am letzten magischen Tag im Oktober, damit morgen einer neuer Monat beginnen kann.


Ich werde ihr heute der Vater sein,  der hinter ihr steht, sie bestärkt, sie ermutigt ihren Weg zugehen.

Ich werde ihr heute der Vater sein, der sie in einer Ritterrüstung gekleidet, beschützt, vor all den Drachen die da draußen sind und ihr damit einen sichern Hafen zu geben.

Ich werde ihr heute der Vater sein, der mit ihr von Herzen lacht  und der mit ihr die tollsten Bilder malt, mit ihr zusammen, die schönsten Kinderbücher ansieht, mit ihr all die Bilder bewundert, die in Kinderbüchern gemalt wurden. 

Ich werde ihr all die  Liebe schenken, die ihr der alte Seemann nicht geben konnte, nicht geben wollte.

Ich werde ihr heute die Mutter sein, die sich im Kostüm der stärksten Superheldin vor sie stellt, wenn  sie genau diese Superheldin gebraucht hätte.


So trage ich das Kleid einer Poetin und tanze mit der kleinen Bettina und während wir tanzen, bitte ich all die Engel, die kleine Bettina von all dem zu befreien, was sie  übernommen hat, für andere getragen hat, damit nun Platz ist, neue Erfahrungen zu machen, voller Liebe und Fülle zum Wohle von ihrem höchsten Wohl. So sei es.


Ich werde heute mit der kleinen Bettina im Hexenkostüm mit einem großen und einem kleinen Besen von Haus zu Haus ziehen,  überall mutig klingeln,  um dann nicht wie alle anderen "Süßes oder Saures" zu rufen, sondern wir werden  "Liebevolles oder Freundliches" rufen  und ich werde  mir ihr zusammen nicht die Süßigkeiten aus den Schüsseln und Tüten sammeln, sondern wir entscheiden uns für die lieben Blicke, die netten Worte, die herzlichen Umarmungen, die netten Gesten, den Respekt, das Lächeln, das herzliche Lachen,  das Schmunzeln, das Kichern  und wir packen all diese lichtvollen Erfahrungen  in das Herz der  kleinen Bettina, damit all die Flecken, die sich bei sich getragen hat, wieder im Licht erstahlen können.



Auch wenn der Herbst

für mich eine Zeit einläutet,

die geprägt ist von Dunkelheit und Kälte,

so ist er mit seiner Farbenpracht ein wahrer Künstler.

Ich verneige mich vor seinem Farbenmeer.


29. Oktober 2024

Der Kristall in mir

schwingt mit dem Kristall in dir.

 

28. Oktober 2024




Als ich umgeben war von all den Kristallen auf der Messe in Riem bei München kam es mir vor es, als würden sie nach mir rufen.

Der Kristall in mir begann zu schwingen und hat sich ein weiteres mal mit ihnen verbunden und während Menschen um mich herum wuselten und es ein reges Treiben war, wurde etwas in mir ruhig.

Stein für Stein hat gestern zu mir gefunden und dafür bin ich sehr dankbar.  So waren es gestern die Jaspis Steine, die mich verzaubert haben und egal wo ich einen Stein  rausgesucht habe, war es wieder eine andere Art von Jaspis und am liebsten wäre ich gestern mit Kisten gefüllt mit unzählig anders aussehenden Jaspissteinen wieder nach Glonn gefahren und hätte mein kleines Zimmer randvoll damit gefüllt, bis nichts mehr Platz hätte, wie  diese schönen Steine.

Damit ich   stundenlang Zeit damit  verbringe, Stein für Stein zu betrachten und immer wieder auf Neue, neue Musterungen zu entdecken.

Das ist bei Jaspis Steinen unendlich viel.


Ein Septarie war mutig genug, mit zu gehen auf die Reise zu mir. 

Diese Steine, sowohl  die Jaspissteine und der Septarie  passen mit ihrer Wirkung und ihrem Zauber genau jetzt zu mir. Ihr seid mir jetzt schon treue Begleiter und ich glaube, genau ihr Sechs habt nach mir gerufen und ich bin dem Ruf gefolgt.



Ich habe schon viele Märkte besucht, aber noch nie habe ich mir so viel Zeit genommen, um Stand für Stand mit all den Steinen, auf mich wirken zu lassen und dabei mit ihnen bei ihrem Anblick in  meinem Herzen zu tanzen.







22. Oktober 2024


Wer kann mir sagen, wo die Vergangenheit hingeht, wenn sie nicht mehr gebraucht wird?

Gibt es ein Archiv für die Gegenwart, die im nächsten Augenblick zur Vergangenheit wird?

Gibt es einen Friedhof, an dem unzählige Grabsteine stehen und wo die Vergangenheit zu Grabe getragen wird, mit unzähligen Trauerfeiern und Trauenden über den Verlust ihrer Gegenwart?

Mit selbstgeschriebenen Trauerreden, die zum Lachen  oder zum Weinen veranlassen?

Gibt es ein Altenheim für die Vergangenheit, wo sie sich die alten Tage bei einem guten Tee und einem Brettspiel die Zeit vertreibt?

Mit all der anderen Vergangenheit, die vergangen ist und somit nicht mehr gebraucht wird.

Gibt es eine Halle dafür?

Ein Lager?

Eine Insel?

Oder wird sie auf einem Wertstoffhof entsorgt?

Gesammelt in  Garagen, Kellern und Dachböden in Kisten und Säcken, um dann im  richtigen Container, entsorgt zu werden?

Selbstverständlich auf einem Wertstoffhof, der genau für die Vergangenheit gebaut wurde.

Mit einem Schild am Eingang auf dem geschrieben steht: Wertstoffhof für Vergangenheit. Bitte hier nur Vergangenes einwerfen.

Gibt es hier eine Behörde, die kontrolliert, ob die Vergangenheit auch richtig entsorgt wurde und wo man Punkte bekommt, wie in Flensburg, bei Mißachten und Fehlverhalten.

Gibt es einen Planeten, an dem all die Vergangenheiten hinreisen, um dort ihr Dasein zu ermöglichen?

Der Planet müsste sehr groß sein, denn in jeder neu angefangene Sekunde wird eine Gegenwart zur Vergangenheit, überall auf der Welt.

Seit Anbeginn der Zeit für alle Menschen und Wesen auf diesem Planeten?

Das ergibt  wirklich sehr viel Vergangenheit.

Oder ist sie vergangen und damit einfach nur weg?

Aus, vorbei, Schluß und Ende?

Wie eine Seifenblase, die zerplatzt?


Wenn ich so darüber philosophiere, kommt mir eine weitere Frage in den Sinn:

Woher kommt  die Zukunft?

Aus einem anderen Teil in dem die Vergangenheit gelagert wird?

Und was ist mit der Gegenwart?

Oder geht alles in die kleinen Zellen, die jeder einzelne, wie eine eigene Galaxie in jedem Menschen schwingen mit Millionen von Planeten und Sternen?

Und wenn die Gegenwart zur Vergangenheit wird, beginnt, in dem Moment in der Zelle ein neuer Stern an zu leuchten. 

Dann der nächste und nächste. 

Und dann der nächste und nächste.

Und nächste.

Der eine etwas heller, dann wieder einer etwas dunkler.

Je nach dem, wie sich der Moment für den Menschen angefühlt hat, als er zur Vergangenheit wurde.





Wo geht die Gegenwart hin?

Wenn sie vergangen ist?

Wenn aus einem BIST

Ein WARST wird

Wenn aus einem SIND

Ein WARD wird

In jeder Zelle 

Wird die Gegenwart 

Mit einer Welle 

Zur Vergangenheit

Sie wird zwischen all dem herbstlichen  Blätterlaub

Zu Sternenstaub


 











Ein Wesen namens Ich



Irgendwo im nirgendwo 

schwebt ein beseeltes Wesen

namens Ich.

Es treibt dort eine Ewigkeit 

ohne dich.

Begleitet von einem stillen Schmetterlingsschwarm 

sanft halte Ich mein Ich selbst wiegend im Arm.

Weder mein Ich,

noch dein Dich

ergeben weiter einen Sinn.

Alles, was Ich bin, 

bin Ich auch nicht.

Alles, was Du bist

bist Du auch nicht.

Alles 

ist nur ein gedachter Gedanke.

Nichts, was Ich denke,

sagt etwas aus 

über dein Dich.

Nichts, was Du denkst

sagt etwas aus 

über mein Ich. 

Alles ist nichts

und nichts ist alles.

Hier und jetzt,

jetzt und hier

ist alles miteinander verbunden

zu einem großen gemeinsamen Wir.

Trennung vom anderen ist längst Geschichte.

Liebe und Verbundenheit

formen nun meine Worte,

meine Texte,

meine Gedichte.

Egal, wer wo liebt.

Egal, wo wer liebt.

Wir sind eins.

Du und Ich.

Ich und Du.

Er und Sie.

Sie und Er.

Wir alle sind eins.

Mein Schmetterlingsschwarm fliegt 

weiter und weiter

auf der Himmelsleiter.

Bis der Himmel

nicht mehr der Himmel ist

und sich in die Unendlichkeit 

des Weltalls vergißt.

Im Antlitz des Mondes

verwandeln sich  die Schmetterlinge zu Sternenstaub.

Ich lasse mein Ich zurück

wie ein glitzerndes Planetenstück.

Mit meinem Funkeln bin ich nun allein.

Nichts bleibt außer meinem Sein.

Doch während ich schwebe,

während ich mit meinem Ich weiterlebe,

stelle ich der Schöpfung 

immer wieder die selbe Frage:

"Ist das wahr?

So wie ich es bis jetzt immer sah?

Bin ich allein?

Mit all meinem windigen Sein?"

Noch während ich mit den Sternen schwebe

flüstert die Schöpfung  mir zu:

"In Wahrheit bist du es nicht

und du wirst es niemals  sein.

Du bist unendliches  Licht.

Eingehüllt,

getragen,

erfüllt,

bist du

von Allem.


2017







Die Dunkelheit und das Licht


Mit einem Gedicht

begegne ich in der Dämmerung dem Licht.

Düsteren Orten 

begegne ich der Finsternis mit meinen Worten.


Wenn die Dunkelheit Einzug hält. 

Wenn das Licht weicht und es nachtdüster wird auf dieser Welt,

reiche ich ihr die Hand.

Lasse mich von ihr entführen in ihr finsteres Land.


In die tiefste Schwärze ihrer dunkelsten Nacht

folge ich ihr vorsichtig und bedacht.

Dort erzählt mir die Dunkelheit, ich wußte es nicht

von ihrer unendlichen Liebe zum Licht.


In die Nacht entführt,

war ich von ihrer Geschichte zutiefst berührt.

Als die Düsterheit das Licht das erste mal sah,

war all die Dunkelheit in dieser Galaxie in großer Gefahr.


Von der Schönheit des Lichtes überwältigt,

wurde die Finsternis schweigsam und still.

Nichts was sie noch berührt, nichts, was sie in ihrem Herzen noch will.

Nur wenn das Licht in ihrer Pracht erscheint,

ist es die Dunkelheit, die sich verneigt, applaudiert und dabei in Ehrfurcht weint.


Die Düsternis verlor sich selbst in ihrer eigenen, finsteren Nacht

und nur des Lichtes helle Macht,

führte die Dunkelheit wieder heraus, zurück zu des Lichtes Schein.

Zurück zu ihrem finsteren Sein.


Die Dunkelheit erschafft immer wieder aufs Neue

mit ihrer Liebe und Treue

unendlich viele dunkele Räume

und unzählig viele finstere Träume.


Die Dunkelheit schöpft mit ihrem Sein

für des Lichtes Schein,

immer und immer wieder

Dunkelheit und Liebeslieder.


Schweigsam, in sich ruhend und kühne,

erschafft sie mit ihrer Liebe eine Himmelsbühne,

die größer ist, als alle Planeten.

Die nur das Licht, vermag zu betreten.


Noch bevor das Licht die Bühne beschreitet

und ihre Lichtflut sich ein weiteres mal im Universum verbreitet.

Noch bevor der Vorhang fällt, 

die Dunkelheit das Licht in den Armen hält.


Noch bevor es erstrahlt; 

und ihr Licht in die Dunkelheit malt,

küsst die Dunkelheit das Licht

und während das Licht zur Dunkelheit wird,

wird die Dunkelheit zum Licht.



September 2024













Alles ist Klang


Alles ist Klang.

Jedes Ich und Du schwingt in seinem eigenen Ton.

Irgendwo und irgendwann,

wenn ein Leben beginnt;

wenn ein Herzschlag an Stärke gewinnt, 

vermag das Leben, Sinfonien zu komponieren.

Mit lauten und mit leisen Tönen.

Melodien navigieren uns durch die Stürme des Lebens.

Jahraus, jahrein.

Bis es an der Zeit ist die Meere des Lebens zu verlassen,

um in andere unbekannte Ozeane einzutauchen.

Wenn das Lebenslicht erlischt,

wird die Welt in diesem Augenblick zu gefrorenem Klang,

um dann mit einer besonderen Melodie weiter zu klingen.

Wenn ein Lebenslicht erlischt,

hinterläßt sie ihre eigene Klangfarbe;

und die Welt schwingt ab dann

anders,

aber der Melodie des Menschen bleibt. 


2023


Wenn Spinnen spinnen.


10. Oktober 2024

Zauberhaft.

Wie sie mit nur ein paar Fäden an diesem Blatt ihr Netz

befestigt hat,

welches sich im Hintergrund

unscharf vermuten lässt.



11. Oktober 2024

Dahlien und ich

werden niemals Freundinnen sein.

Denn wenn sie mit ihren Blüten erscheint,

beginnt die Luft nach Herbst zu duften.

Dann heißt es für mich,

ein weiteres mal Abschied nehmen.

Dann heißt es ein weiteres mal,

mich der Kälte ergeben.


29. September 2024

Dem Herbst begegnen für ein paar Augenblicke

und seinen Zauber einfangen. 


26. September 2024

Während ich mit den Blüten eine Walzer tanzte,

zog er weiter, der Sommer,

und ließ mich zurück.

Bis wir uns wieder sehen, mein geliebter Sommer,

tanze ich ohne dich weiter

und trage dabei ein Kleid, geschneidert aus deinen Blüten.


24. September 2024















Wenn Regentropfen an die Fenster klopfen


Wenn Regentropfen an die Fenster klopfen, 

singt der Kupferbach dazu sein Lied. 

Während kühle Luft durch das Zimmer zieht

und es mit Leben erfüllt, ziehen die Geister der Nacht weiter

nehmen all ihre Schatten und Dämonen mit.

Ziehen ab, wie die letzten Krieger auf dem Schlachtfeld der Dunkelheit.

Damit Wesen des Lichts herein schweben können,

um ihr Licht zu bringen.


12. September 2024











Durch all den Schmerz

geht die Reise in mein eigenes Herz.


Durch all den Kummer und den Zorn

werd ich immer wieder neu geboren.


Durch all den klanglosen Raum

falle ich sanft in den Traum.


Durch all die Stille in mir 

fand ich meine Worte in dir.



11. August 2024















Wenn Regentropfen dich berühren


Wenn Regentropfen dich berühren,

allein dich

blütenzart und sanft 

findest du 

in jedem Tropfen

mich. 


Wenn Schmetterlinge dich umgarnen,

allein dich

tanzend und so federleicht

findest du 

in jedem Flügelschlag

mich.


Wenn der Wind dich besucht,

allein dich

unberechenbar und stark

findest du 

in jeder Windböe

mich.


Wenn die Magie dich umarmt,

allein dich

flüsternd und geheim

findest du

 in jedem Zauber

mich.


Wenn der Himmel dich trägt,

allein dich

wahr und voller Liebe

findest du 

in jeder Wolke

mich.


Wenn die Sonne dich anstrahlt

allein dich,

leuchtend und voller Licht

findest du 

in jedem Sonnenstrahl

mich.


Wenn der Sternenhimmel nach dir ruft,

allein dich

in der dunkelsten Nacht

magisch und voller Zauber

findest du 

in jedem Stern

mich.



Juli 2024 



Sternenstaub und Blütenpollen



Von der Sonne angestrahlt,

funkeln

Sternenstaub und Blütenpollen

wie kleine Kristalle

 auf den Flügeln der Schmetterlinge.


Doch wie geschah es, dass sich zu den Blütenpollen

all der Sternenstaub dazu gesellte?


So glitzernd,

so fein,

so anmutig,

so rein,

so zauberhaft

im ihrem Sein.

Gestern Nacht

hab ich sie fliegen sehen.

Sie lösten sich leise von allem

und schwebten

lautlos,

still,

voller Anmut und so wunderschön.

Jeder einzelne für sich

immer höher und höher.

"Nehmt mich mit"

hörte ich mich leise sagen.

Ganz sacht

trugen sie mich empor

bis ich ein Stern unter  Sternen war,

begleitet von meinem Schwarm.

Dann erinnerte ich mich wieder

an alles.

Ich selbst war es,

die ihnen Sternenstaub

für

Sternenstaub

auf ihre Flügel legte.


15. Juli 2024

















Ein Kleid aus Himmelszelt 

trägt die Welt,

wie ein Meer aus Sternen

und sie tanzt mit dem Mond 

einen Walzer.

Begleitet von der Sonne

die mit ihrem Licht über beide wacht.


Juli 2024






Kleine Seerose



Wie aus dem Nichts 

war sie plötzlich da.

Ich hatte anderes im Sinn, 

als ich sie das erste mal sah.

Eilig ging ich meines Weges.

Doch ich blieb sofort neben ihr stehen,

um ihr Antlitz 

ihre Pracht besser zu sehen.

„Kleine Seerose, du hier?

Gesellst dich auf meiner Reise

in so unendlich schöner Weise 

für eine zeitlang zu mir?

Streckst deinen kleinen Blütenkopf voller Stolz, so hoch.“

Es entlockte mir einen tiefen Seufzer,

ein demütiges Wow

bei ihrer Seerosen-Blütenblätter-Pracht-Schau.

Als wolle sie zu mir sagen:

„Sie mich doch an, nun bin ich da!“

Sie war alles, was ich im Sonnenlicht  sah.

Beim Bewundern ihrer Erscheinung 

bin ich, es scheint verrückt,

grenzenlos entzückt.


11. Juni 2024
















Zwischen ALL den Sternen



Zwischen ALL den Sternen,

den Nahen und den Fernen.

Zwischen ALL den Galaxien,

den uns fremden

und den uns bekannten Sternbild-Sinfonien

erstrahlt unendlich viel Raum

für unseren Schmerz, 

für unser Herz,

für die Liebe und unser Sein.

Für ALL die Planeten mit ihrem himmlischen Schein.

Es liegt ALLein in unserem Handeln

in was wir diesen Raum 

fern jeglicher Galaxien verwandeln.


2016





Wenn der Mond die Sonne küsst


Der Mond flüstert leise meinen Namen.

Die Nacht und er verabschieden sich

so wie sie kamen,

voller Anmut, 

voller Pracht.

Der Mond so rund und strahlend 

dass er noch lange in meinem Herzen weiter lacht.

Während der letzte Stern mir seine Hand reicht

und verblasst,

werd ich unbeschwert und leicht.

Steige empor 

weit über das dämmernde Himmelstor,

dann kann ich die Sonne 

aufgehen sehen.

Über all den schlafenden Dingen

wird sie täglich 

aufs Neue ihr strahlendes Lied zum Klingen erbringen

und während der Mond bei seinem Abtauchen

sie küsst in seiner zärtlichsten Weise,

küsst sie ihn zurück

und das Universum verstummt in diesem Augenblick.

All die Sterne werden für einen Flügelschlag demütig und leise.

Auch ich verneige mich

vor Schönheit und Vollendung im reinsten Sein.

Für einen Atemzug wird des Mondes Licht und das der Sonne

zu einem gemeinsamen Schein.

Von seinem Kuss im ihrem Inneren zutiefst berührt,

leuchtet und strahlt die Sonne

und erwärmt mit ihrer Liebe zum Mond einen ganzen Planeten.

Voller Hingabe und Wonne.


2016













Ich habe ein Blumenmeer für dich gepflanzt


Ich habe ein Blumenmeer für dich gepflanzt

Samenkorn für Samenkorn.

Die  kleinen Sprossen sind längst geborn,

damit du dich erinnern kannst.


Sie  strecken  hoch empor 

ihre  kleinen Köpfelein

und zu ihrem Glück

wachsen sie  in der Sonne 

jeden Tag ein winziges Stück.

Sie werden  von Spross zur Blum´ ganz fein.


Ewig erzähle ich ihnen von dir

von deinen Farben, hell und bunt

von deinen Flügeln, zart und rund

und sie wünschen sich jede Sekunde mehr, 

du wärst hier.


Mein Versprechen musst ich ihnen geben,

dass ich dich bei deinem Namen nenne.

Sollten sie dich nicht gleich erkennen.

Das schwor ich ihnen

tiefverneigend 

bei meinem Leben.


Für meine Mama,

die als Schmetterling durch diese Welt fliegt

Frei


31. Dezember 2015






Von Engelsflügel getragen



Von Engelsflügeln getragen

jetzt und hier

ist die Liebe auf dem Weg zu mir.

Von Schmetterlingen zu geflüstert

immer und immer wieder

singen sie für mich Liebeslieder.

Ich knie vor euch nieder

senke demütig mein Haupt.

In meinem Herzen

singe ich für Euch Engelslieder.


2015







Das Kleid der Waldeslust



Wie schön ist doch dein Kleid aus Moos.

Erschaffen  aus göttlich grünem Grün

legt es sich sanft, um deinen hölzernen Schoß.

Dort, wo Blumen selten blühen.

Deine Kurven ziert es weich.

Ganz, wie es ihm beliebt, mal hier, mal dort

schmückt es dich auch an deinem dunkelsten Ort

und macht dich damit unendlich reich.

Dein Kind bin ich seit Anbeginn.

Die größte Ruhe find ich in dir.

Die schönste Heilung bescherst du mir

und es zieht mich täglich zu dir.

Wenn die Gefühle  mich besiegen,

laufe ich in dich hinein,

knie mich im Moose nieder und bin  allein.

Dort bleibe ich,

bis  sich in der Waldesluft alles verfliegt,

was ich nicht bin.

Damit ich bin,

was ich bin.


Gestärkt und voller Vertrauen

lasse ich dich zurück.


2016






Schmetterlingsfrau


Bin bunt,

nicht grau.

Bin die schillernde Schmetterlingsfrau.

Tief ist mein prächtiger Grund,

voller Perlen,

strahlend  weiß.


Ich flieg,

nicht steh´.

Bin eine glitzernde Schmetterlingsfee.




Apfelblüte im Wind


Letzte Nacht im Traum

schlief ich im Apfelbaum,

der in meinem Garten thront.

Als schlafende Knospe habe ich ihn  

für eine Nacht lang bewohnt.


Der Wind sang für mich Liebeslieder.

Immer und immer wieder,

damit die Liebe in mir bleibt

und sich nicht anderswo,

die Zeit vertreibt.


Der Mond und unzählige Sterne,

die Nahen und die aus der Ferne

begleiteten den Wind als himmlischen Chor

und sangen die lieblichsten Töne 

in mein Apfelknospenohr.


Da bin ich nun,

kann außer wachsen 

und dem Wind lauschen 

nicht viel tun.


Ungewiss ist die Zukunft der Blüte.


Vielleicht hält sie dem Regen nicht Stand?

Vielleicht nimmt der Wind sie an die Hand

und trägt sie weit fort übers Land?

Vielleicht ist sie als Blüte viel zu klein 

und sie wird niemals ein stattlicher Apfel sein?

Doch, vielleicht ist das Vielleicht nur ein viel leicht?


Und sie bewegt sich mit jedem Sturm.

Trotzt Wetter und überlebt so manchen Wurm.

Bis irgendwann allein,

im morgendlichen Sonnenschein

eine bald erblühende Blüte, 

verletzlich und unsagbar fein,

doch mit so viel Stärke  

und von Natur aus unendlich rein

in einem Meer aus Knospen schwimmt

und somit jede Hürde mit Leichtigkeit erklimmt.


Auf den ersten Blick 

scheinen alle Knospen gleich.

Doch wer mit offenem Herzen sieht,

entdeckt ein Apfelblütenreich,

in dem unzählige Blüten schlummern, ganz still.

Eine jede so wie es ihr von Herzen beliebt 

und wie sie es will.


Angst nicht zu erblühen, ist den Blüten fremd.

Sie kleiden einen einzigen Baum 

für ein paar Tage in sein weißes Apfelblüten Hemd.

Sie erfüllen mit unendlich viel Liebe ihre Bestimmung 

Stück für Stück. 

In jedem Augenblick.


Apfelblüte im Wind


2015



Wilder Tanz


Flieg kleiner Schmetterling

und nimm mich mit.

Ich strecke meine Arme nach dir aus,

bin bereit für unseren himmlischen Himmelsritt.

Nur mit dir geb ich mich dem wilden Tanze hin,

höher und höher.

Nur noch eine winzige Drehung hier.

Du mit mir.

Und ich mit dir.

Mal fallend,

mal steigend,

mal wallend,

mal weinend.

Bis wir ganz nah an unserem Schöpfer sind

und uns der Rausch vollkommen erfüllt;

dann schließe ich meine Augen

und fühle all die Liebe, die uns in diesem Augenblick sanft

umhüllt.

Ewigkeiten hält dieser Moment, bis ich wie ein Kind 

im Spiel zu Boden Taumel

und mich in den warmen Sonnenstrahlen

lachend im Grase wiederfand.

Was mir bleibt ist dein süßer Duft

nach Ringelblumen und Honig.


2015










Die rote Wand und ich



Eben ging ich vorbei an der roten Wand

und streifte sie gedankenlos mit meiner Hand,

als ich spürte,

wie sie mich im Nacken sanft berührte.

Ich blieb stehen,

um ihr Rot, tief und satt besser zu sehen.

Ein Kuss von ihr auf meiner Schulter

blumenhaft und blütenzart.

Ein Rot mit so viel Sinnlichkeit gepaart.

Es ergreift mich

und für einen einzigen Augenblick

ist es still

und ich seh´ dich.


2015


Die Liebe und die rote Wand



,,Ach du meine Liebe, sanft und pur

wo bist du nur?"

Leise und bedacht,

flüstert die rote Wand in die dunkle Nacht.

,,Ich bin überall", antwortet die Liebe

und die Dunkelheit weicht langsam ihrem Licht.

,,Überall? Aber ich fühle dich nicht."

Ein roter Nebel zieht still übers Land

direkt in die rote Wand.

Ein kurzes Schweigen

gefolgt von einem Zeigen.

,,Schließe deine Augen und du wirst verstehen

und mich mit deinem Herzen sehen.

Höre, was ich sage.

Meine Worte geben dir Antworten auf deine Frage.

Ich bin die Sonne, die dich wärmt.

Ein Schmetterling, der dich umschwärmt.

Ich bin der Mond so rot, wie du.

Bin ein neugeborenes Kalb

einer wunderschönen Kuh.

Ich bin der Flug des Adlers im Sturm.

Bin die Prinzessin in einem verwunschenen Turm.

Ich bin das Lachen eines Kindes.

Bin der Gesang des tobenden Windes.

Ich bin ein Tanz, barfuß im Sommerregen.

Bin mutig, stark und verlegen.

Ich bin der Regenbogen am Horizont.

Bin die unbekannte, alte Frau, die neben dir wohnt.

Ich bin türkis, ich bin rot.

Bin Geburt und der Tod.

Dazwischen bin ich das Leben

mit all seinem Nehmen und Geben.

Ich bin ein Traum.

Ein prachtvoller Apfel im Apfelbaum.

Ich bin die laue Sommerluft

versüßt mit einen süsslichen Rosenduft.

Ich bin ein nach Moos riechender Wald.

Bin wohlig warm und ich bin ach so kalt.

Ich bin das Links links neben dir.

Ich bin das Dort, das Wo und das Hier.

Ich bin das, was du nicht magst,

ablehnst und hinterfragst.

Ich bin gerade, ich bin rund.

Ich bin farblos, ich bin bunt.

Ich bin Hoffnung, ich bin Leid.

Bin ein Pfau im schönsten Kleid.

Ich bin der Kuss des Geliebten so zart.

Bin die Einsamkeit, die darauf folgt,

gnadenlos und hart.

Ich bin Verletzung, ich bin Schmerz.

Ich bin Heilung für ein gebrochenes Herz.

Ich bin dein Freund, ich bin dein Feind.

Bin die Träne, die du vor Rührung weinst.

Ich bin der Stein über den du fällst.

Bin der Mensch, an dem du dich hältst.

Ich bin dir so nah und so fern.

Bin Musik, ich bin ein Stern.

Ich bin die Hand, die deine hält.

Ich bin die ganze Welt.

Ich bin Glück und Missgeschick.

Ich bin immer, in jeden Augenblick.

Ich bin überall."

Schweigen für Minuten.

Stunden.

Tage.

Gefolgt von einer erneuten Frage.

,,Überall, somit auch in mir?

Ein rote Wand, wie ich,

trägt dich in sich?"

Die Liebe taucht sanft ins Rot hinein.

Leise

und berührt die Wand

in zärtlichster Weise.

,,Ganz besonders ein Rot wie deines,

ist so schön wie keines.

Die Momente,

in denen du geschaffen wurdest,

waren nur

Liebe pur.

Durch den Pinselstrich

einer liebenden Hand

wurdest du Strich für Strich

zur roten Wand.

Ohne Verlangen.

Ohne Bangen.

Färbte sich dein Weiß so klar.

In ein Rot, wie es nie zuvor war.

Ich bin alles, was ist.

Ich bin, weil du bist.

So ist es wahr.

So macht es Sinn:"


2015





Haidhauser Kirschblütengeflüster


Es ist Nacht

im Kirschblütengeflüster.

Stille

ohne Wille.

Regen.

Instrumentaler Segen.

Dazwischen

Liebesgeschichten,

die erlischen.

Fern jeglicher Normen

Liebesgeschichten,

die sich neu formen.

Ein Dreieck gespannt aus Worten.

Emotionale Konsorten.

Miteinander Lachen

übereinander wachen

für ein paar Stunden

heilende Wunden.

Ohne Wille.

Stille.

Es ist Nacht

im Kirschblütengeflüster.


2015


Gewöhnlicher Löwenzahn



Manchmal bin ich der Wind.

Ich fliege spielend  leicht, wie ein Kind

durch die bunten Wiesen.

Dort, wo Grashalme werden zu riesigen Riesen.

Durch meine geliebten Wälder,

tanzenden Felder,

durch Straße, Haus und Heim,

durch Farbe, Wort und Reim.

Mit all meinem windigen Sein

werd ich im Fluge ganz allein

mich drehen,

um dich plötzlich zu sehen.

Dann bleibe ich schweigsam vor dir stehen.

Gewöhnlicher Löwenzahn haben sie dich genannt.

Wer das tat, hat deine Schönheit noch nicht erkannt.

Gewöhnlich ist nur der, der dich mäht

und dich als nutzloses Unkraut rupft und verschmäht,

ohne dich in deiner Gesamtheit zu betrachten

und somit ein Wunder in dir zu verachten.

Als gelbe Blume erstrahlst du genau dort

am wohl seltsamsten Ort.

Wo anderen Blumen das Wachsen nicht gelingt,

erblühst du gelb und froh,

als wäre das für dich nichts besonderes,

kraftvoll und einfach mal so.

Asphaltkrieger nenn ich dich

und je mehr ich dich betrachte,

desto mehr frage ich mich,

wie kamst du zu diesem Ort

so häßlich wie Beton?

Warum nicht eine Wiese, eine Lichtung?

Ein blühender Balkon?

Eine Antwort finde ich noch nicht.

Meine Fragen bleiben vorerst hinterm Licht.

Du blühst weiter vor dich hin.

Wunderschön und mit so viel Sinn;

und haben die Bienen dich erreicht,

wird es für dich wunderbar und spielerisch leicht.

Dann verschließt sich deine gelbe Pracht.

Tag für Tag, Nacht für Nacht,

bis du als Pusteblume erblühst und erwachst

und deine Schirmchen eins nach dem anderen aufmachst.

Noch schöner strahlst du mit neuer Blüte

in dir zeigt sich so viel göttliche Güte.

Deinen Pelz trägst du mit Stolz, so viel

und du wartest auf mich und mein

klingendes Windspiel.

Mit unendlicher Freude in mir

flieg ich in Windeseile zu dir.

Hundertachtzig Grad links herum,

vorbei an Bienengesumm.

Eine rechte Drehung hier

bis ich mich in deinem Anblick verlier.

Dann wird mein Flug dich ergreifen.

Dich in deiner Zartheit streifen.

Dich bewegen,

nur leicht was für ein Segen.

Um zu fühlen, wie weit du bist.

Ohne Argwohn, ohne List.

Nur aus Liebe zu dir

bin ich nun hier.

Lieblich werd ich dich umgarnen.

Zärtlich werd ich dich umarmen,

bis eins deiner Schirmchen sich erhebt

und das Vergängliche von nun an in dir lebt.

Es löst sich und mit meiner sanftesten Böe

trage ich den kleinen Schirm in die Höhe,

bis er mehr an Weite gewinnt

und somit ein neues Blumengedicht beginnt.

Mein wunderschöner Aphaltkrieger

nun bist du ein Schirmchenflieger.

Behutsam setze ich dich ab,

wo immer es dir beliebe,

für deine Saat und neue Triebe,

doch vorher lass uns im Fluge zusammen sein.


2015
















Karl und die kleine Lok aus Holz

Oder: Warum Karl so spät auf Erden kam.


Irgendwann, wir schreiben das Jahr Zweitausenddreizehn,

will ein ungeborenes Kind noch nicht auf Erden gehen.

Es ist an einem kalten Tag, irgendwann im Monat März.

Die Engel rufen nach ihm und seinem kräftigem Kinderherz.

Sein Leben soll nun beginnen, 

doch Karl lässt sich noch nicht fürs Erdenlicht gewinnen.


Ich erzähle Euch nun die Geschichte,

forme meine Worte und dichte:

Von Karl dem Kleinen, der zu spät kommen wollte,

weil seine Lok aus Holz noch nicht richtig rollte.

Warum ich das weiß?

Beobachtend, neugierig und leis´,

war ich dabei.

In meinem Traum, ich war so frei,

weil mich Karl, um etwas bat.

Um eine vorgeburtliche Himmelstat.


„Karl“, sagte der Engel der Geburt, „es ist an der Zeit“ 

„Du bist schon lange für Erden so weit.“

Doch Karl sitzt am Boden und baut,

ohne einen einzigen Laut.

Er schnitzt an etwas Holz, einem kleinen Stück.

Ich erkenne es nur schwer und lehne mich zurück.


Da höre ich 

seine Bitte an mich:

„Eine Lok sollst du malen mir.

Eine Zeichnung gemacht von dir.

Ein Gefährt, farbig mit roten Rädern.

Von Hand mit deinen Zeichenfedern.

Schnitzend werd ich sie mir

aus diesem Stück Holz zwischen meinen Fingern hier.

Erst, wenn mein Werk ist vollbracht,

geh´ ich herunter, wo mein Leben wartend mir entgegen lacht.

Ein Geschenk möchte ich meinen Eltern geben,

weil sie mit meinem ersten Atemzug,

für mich und mein Leben leben.

Ich komme mit Händen klein und leer.

Ein Geschenk zu geben ist für mich sehr schwer.

Nackt und fast blind,

werd ich zum erdlichen Kind.

Ich werde frieren, ich werde schrein.

Ich werde atmen, ich werde sein.

Ich werde fühlen, ich werde sehen.

Ich werde krabbeln, ich werde gehen.

Muss alles neu erfahren, 

In meinem kommenden Lebensjahren.

Vieles werden meine Eltern mich lehren,

damit ich eines Tages kann selbst überleben.“


Er schnitzt weiter an seinem Stock aus Holz.

Sein Lächeln ist erfüllt von ein klein wenig Stolz.

Mit dem Messer ein bisschen hier, dann ein bisschen da.

Langsam entsteht die Lok, es ist ganz wunderbar.

Doch es dauert seine Zeit.

Das Spielzeug ist noch nicht so weit.

In seinem kleinen Gesicht ein leichtes Quälen,

die roten Räder der kleinen Lok ihm fehlen.

Aus Holz sie zu bauen, ergibt keinen Sinn.

Die Lok zieht es nach rechts und links dann hin.

Auch Wasser mit etwas Sand,

hält den vielen Kurven nicht stand.

Räder aus Glas funkeln wie Sterne, 

doch tragen sie die Lok auf Schienen nur ungerne.

„Vier Räder“, frag ich ihn, „in Rot sollen sie sein?“

Meine Hand greift an mein Kleid, nach Knöpfen in einem hellen Schein.

Strahlend rot in ihrer Farbenpracht.

Karl sieht die Knöpfe an und lacht.

In seinem kleinen Gesicht ein Funkeln, ein Blitzen

und dort, wo die Knöpfe sitzen,

ist es nun leer.

Es fällt mir leicht, kein bisschen schwer,

ihm diese Hilfe zu geben.

Nun kann er beginnen, mit seinem irdischen Leben.

Er streckt mir das kleine Gefährt entgegen.

Ich nehme es vorsichtig und die Engel geben ihm seinen Segen.

„Bevor ich mich lass nun gebären, 

musst du mir noch einen einzigen Wunsch gewähren.

Bitte übergib meinen Eltern diese Lok.

Geschnitzt aus einem alten Holzstock 

und richte ihnen aus, von mir Karl ihrem Sohn:

Vertraut mir bitte, ich komme schon.

Nehmt dieses Spielzeug als Zeichen.

Meine Hand möchte ich Euch damit reichen.

Lasst den kleinen Zug aus Holz durch mein Leben fahren,

in den gemeinsamen kommenden Kinderjahren.

Baut mit mir eine lange Bahn, voller Höhen und Tiefen.

Mit Hügeln, Brücken und Kurven, sehr schiefen 

und erzählt mir alles, was ich übers Leben wissen muss.

Wie fühlt sich an der erste Kuss?

Wie ist es im Regen zu tanzen, barfuß und nackt?

Warum beweg ich mich bei Musik im Takt?

Wie klingt eine Gitarre oder ein Klavier?

Wie ist es, wenn ich gewinn oder gar verlier?

Welches wird mein Lieblingsspiel?

Wie süß und kalt ist Eis am Stiel?

Wie schmeckt ein Gänseblümchen im Sonnenlicht?

Welche Worte wähle ich für mein erstes Liebesgedicht?

Wie schön ist ein Spinnennetz im Morgentau?

Wie stachelig sind die Borsten einer Warzensau?

Wie lang ist der Rüssel vom Elefant?

Wie schmeckt im Sandkasten Kuchen aus Sand?

Wie weich ist die Nase einer Kuh?

Wie rum trage ich meine ersten Schuh?

Wer ist Familie, Großeltern und Ihr?

Was bin ich, du und ein „Wir“?

Was ist vertrauen?

Was bleiben, was abhauen?

Was passiert beim ersten Streit?

Wie gehe ich um mit meinem ersten Leid?

Wie laut kann ich lachen?

Wer macht mit mir verrückte Sachen?

Wie viele Farben hat ein Regenbogen?

Was passiert, wenn ich habe gelogen?

Wie wird die Raupe ein Schmetterling?

Wie riecht es morgens im Wald und wie komme ich dort hin?


Wie klingen Amseln bei einem himmlischen Sonnenaufgang?

Aber vor all dem:

Möchte ich wissen, wie fühlt sich die Liebe an?“


 Für K. 2012













Der Kokon


Die Veränderung war mir ganz nah.

Wenn ich sie auch lange Zeit nicht sah,

die mir drohende Gefahr,

traf sie mich mit in mein lebendiges Herz;

und was ich nun fühlte, war ein trauriger Abschiedsschmerz.


Ich spann und webte.

Ich verpuppte und klebte.

Ich veränderte und lebte.

Zwang mich dabei in ein viel zu enges Kleid

und schloss die Augen für eine halbe Ewigkeit.


Nun hing ich dort.

In der Unendlichkeit an einem schwarzen Ort.

Starr, steif und stumm. Ohne ein einziges gesprochenes Wort,

doch in mir wütete ein Sturm von unermesslicher Schwere;

und meine verpuppte Seele entzog sich langsam dieser Leere.


Der Kokon war mir zu klein, 

viel zu eng für mein Sein.

Ich passte dort schon längst nicht mehr hinein.

Das Leben kehrte aus der Schwärze zu mir zurück.

Ich öffnete meine Augen vorsichtig, nur ein winziges Stück.


Plötzlich platzte der Kokon auf.

Alles in meinem Leben nahm wieder seinen Lauf;

und ich stieg aus der Dunkelheit herauf.

Ich konnte es nicht mindern,

konnte die Veränderung nicht mehr verhindern.


Sodann fiel sie von mir ab, die scheinbar tote Hülle

und was sich mir zeigte, in unermesslich bunter Fülle, 

war mein Flügelpaar, so wunderschön, wie ich es nie zu vor sah.

Dann öffnete ich die Flügel, langsam und bedacht. 

Ich fühlte mich wie neu geboren.

Hab ich doch nur eine Illusion verloren.


2012


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