Die Lyrik und mich verbindet etwas ganz besonderes.
Sie begleitet mich auf meiner Reise durch diese Welt
Dann schreiben wir, bis sie wieder gehen möchte.
Ein Teil von mir trägt sie stets bei sich und ich trage einen Teil von ihr bei mir, egal wo ich bin.
Wenn die Lyrik nach mir sucht.
Wenn die reimenden Worte still und leise
sich begeben zu mir auf die Reise.
Durch all die Arbeit, Pläne und Sachen,
all die gezähmten und ungezähmten Alltags-Drachen,
lege ich ab, all das Gewand, das nicht ist das meine.
Den Mantel, der ist der Seine.
Die Schuhe, die sind die Ihren.
All die Hosen, die mich nicht kleiden und zieren.
Dann übergebe ich den Rest, den ich noch trage
in Gottes Hände und lasse alles los.
Das was war klein, richtet sich auf und wird groß.
Sodann kleide ich mich in das Kleid einer Poetin,
welches an manchen Tagen so leicht ist, wie ein lauer Sommerwind.
und aus Frost in einer Nacht im Mai, der in der Morgensonne taut.
Dann und wann ist es genäht mit dem Farbenmeer der Sonne,
wenn sie am Horizont erscheint, voller Liebe und Wonne.
Manchmal aus meiner roten Wand
zusammen genäht mit meiner liebenden Hand.
An anderen Tagen, scheint es aus Steinen so schwer;
und die Worte, die zu mir fließen, scheinen traurig und leer.
Inmitten der Nacht
bin ich erwacht.
Während mein Körper sich auf setzt,
müde und schwer.
Während Tränen zu Boden fallen,
gesellt er sich zu mir.
Schwebt herunter aus den Himmelshallen
und spricht zu mir.
Seine Worte sind so stark und klar
als wären sie schon immer da.
Gottes Worte fließen
durch mein Sein.
Bei all den menschlichen Qualen
beginnt mein Herz in der Dunkelheit zu strahlen
und ich werde durch flutet
von unendliche Liebe.
19. November 2024
So sind es unsere eigenen Herzen,
die nach uns rufen.
Die uns in der Stille der Nacht besuchen.
Mit ihrem Licht,
mit ihrer niemals endenden Liebe,
damit wir herabsteigen
in den eigenen Herzensraum.
Um das zu sein,
was wir seit
Anbeginn sind.
18. November 2024
Ich bin Gottes Licht in Tätigkeit.
18. November 2024
Wie eine Melodie
fließen Worte durch mein Sein
und erfüllen die Stille mit ihrem Klang.
Sie finden ihren Weg
durch die tiefste Dunkelheit
und bringen Licht.
03. November 2024
Und plötzlich wird man vom Alltag verschluckt.
Von Pflichten und Aufgaben runter gedruckt.
Mit dem täglichen Muss
scheint niemals Schluß.
Da gesellt sich das Monster der Steuer
zu dem Haushalts Ungeheuer.
To-do-Listen,
bei deren Anblick man wird
zu Stein.
Wenn sich der Alltag aufspielt, wie Gorgonen
und Medusen,
dabei es nur ein Krümelmonster,
welches Hunger hat.
Welches nicht ist satt.
Mit einer großen Liebe zu Keksen,
genau wie ich.
Während mich der Alltag wieder hergibt,
nehme ich das Krümelmonster auf meinen Arm
und esse mit ihm
den leckersten Keks der Welt.
02. November 2024
Heute ist der Tag, an dem wir den Ahnen gedenken sollen.
So tue ich ich das mit diesem Gedicht.
Liebe Mama,
wo immer du schwebst, wo immer du bist.
Du wirst in meinem Herzen sehr vermisst.
Ich fühle dich.
Ich fühle mich.
Ich fühle uns, spüre das Wir,
tief in mir.
Wie einst,
als ich mit all meinen Kinderfragen
dich so sehr gefordert habe in meinen Kindertagen.
Als ich, mit meinen kalten Füßen aus meinem Bettchen sprang,
um sie bei dir zu wärmen, diese Bilder sind für mich, wie ein himmlischer Gesang.
Wie habe ich diese Momente geliebt,
wenn der alte mürrische Seemann, der Tag ein Tag aus nur meckerte, wie eine unzufriedene Ziege,
nicht da war und ich mich bewegen konnte, wie eine wuselige Himmelswiege,
hierin schaukelte, dann wieder dorthin, dann in eine andere Richtung.
Überall hin flatterte, wie ein wunderschöner Falter,
wie jedes Kind in diesem Alter.
Ich tanzte,
ich sang,
ich dichtete,
ich malte
und bei all dem so sehr lachte.
Morgens mit warmen Füßen in deinem Bett erwachte.
Wie schön war es bei uns,
wenn der alte Seemann war fort mit seinem Seemannsbart.
Dann waren wir frei von seinen Sticheleien,
von Sarkasmus und von Gemeinheiten jedweder Art.
Wenn der alte Seemann ging auf Reise,
war ich für ein paar Tage eine glückliche Halbwaise.
Wenn er sein Angelzeug bündelte, Schritt für Schritt,
nahm er all seinen Zynismus mit.
Seine gemeinen Worte stiegen in seinen Koffer hinein,
um auf der Fahrt mit ihm verbunden zu sein.
Sie klettern in die Kiste mit den Widerhaken dazu
und somit erfüllte sich der Raum mit einer heilenden Ruh´.
Die Liebe von der kleinen Bettina,
sie reicht durch alle Multiversen hindurch.
Alles durchflutet sie.
Jede Zelle, jeden Raum.
Jede Welle, jeden Traum.
Jedes Blatt, jeden Baum.
Bis sie in der Unendlichkeit genug Platz findet,
um dort zu sein.
01. November 2024
31. Oktober 2024
Ich habe beschlossen, mich heute am letzten Tag im Oktober 2024, um die kleine Bettina zu kümmern, sie an die Hand zu nehmen und ihr all das zu geben, was sie als Kind als Erfahrungen nicht machen konnte.
Ich möchte ihr all das schenken, was sie vermisst.
All die dunklen Flecken in ihrem Herzen wieder mit Licht erfüllen.
Ich möchte sie heute von dem befreien, was sie von ihren Eltern übernommen hat, was sie an Last für ihre Eltern getragen hat, die Glaubenssätze, die sie geglaubt hat und die zu ihren eigenen wurden, all das, was sie von ihren Ahnen übernommen hat und seit ihrer Geburt, für alle trägt.
All den Mangel, der in Containern gesammelt wurde und der bereit ist, endlich entsorgt zu werden am letzten magischen Tag im Oktober, damit morgen einer neuer Monat beginnen kann.
Ich werde ihr heute der Vater sein, der hinter ihr steht, sie bestärkt, sie ermutigt ihren Weg zugehen.
Ich werde ihr heute der Vater sein, der sie in einer Ritterrüstung gekleidet, beschützt, vor all den Drachen die da draußen sind und ihr damit einen sichern Hafen zu geben.
Ich werde ihr heute der Vater sein, der mit ihr von Herzen lacht und der mit ihr die tollsten Bilder malt, mit ihr zusammen, die schönsten Kinderbücher ansieht, mit ihr all die Bilder bewundert, die in Kinderbüchern gemalt wurden.
Ich werde ihr all die Liebe schenken, die ihr der alte Seemann nicht geben konnte, nicht geben wollte.
Ich werde ihr heute die Mutter sein, die sich im Kostüm der stärksten Superheldin vor sie stellt, wenn sie genau diese Superheldin gebraucht hätte.
So trage ich das Kleid einer Poetin und tanze mit der kleinen Bettina und während wir tanzen, bitte ich all die Engel, die kleine Bettina von all dem zu befreien, was sie übernommen hat, für andere getragen hat, damit nun Platz ist, neue Erfahrungen zu machen, voller Liebe und Fülle zum Wohle von ihrem höchsten Wohl. So sei es.
Ich werde heute mit der kleinen Bettina im Hexenkostüm mit einem großen und einem kleinen Besen von Haus zu Haus ziehen, überall mutig klingeln, um dann nicht wie alle anderen "Süßes oder Saures" zu rufen, sondern wir werden "Liebevolles oder Freundliches" rufen und ich werde mir ihr zusammen nicht die Süßigkeiten aus den Schüsseln und Tüten sammeln, sondern wir entscheiden uns für die lieben Blicke, die netten Worte, die herzlichen Umarmungen, die netten Gesten, den Respekt, das Lächeln, das herzliche Lachen, das Schmunzeln, das Kichern und wir packen all diese lichtvollen Erfahrungen in das Herz der kleinen Bettina, damit all die Flecken, die sich bei sich getragen hat, wieder im Licht erstahlen können.
Auch wenn der Herbst
für mich eine Zeit einläutet,
die geprägt ist von Dunkelheit und Kälte,
so ist er mit seiner Farbenpracht ein wahrer Künstler.
Ich verneige mich vor seinem Farbenmeer.
29. Oktober 2024
Der Kristall in mir
schwingt mit dem Kristall in dir.
28. Oktober 2024
Als ich umgeben war von all den Kristallen auf der Messe in Riem bei München kam es mir vor es, als würden sie nach mir rufen.
Der Kristall in mir begann zu schwingen und hat sich ein weiteres mal mit ihnen verbunden und während Menschen um mich herum wuselten und es ein reges Treiben war, wurde etwas in mir ruhig.
Stein für Stein hat gestern zu mir gefunden und dafür bin ich sehr dankbar. So waren es gestern die Jaspis Steine, die mich verzaubert haben und egal wo ich einen Stein rausgesucht habe, war es wieder eine andere Art von Jaspis und am liebsten wäre ich gestern mit Kisten gefüllt mit unzählig anders aussehenden Jaspissteinen wieder nach Glonn gefahren und hätte mein kleines Zimmer randvoll damit gefüllt, bis nichts mehr Platz hätte, wie diese schönen Steine.
Damit ich stundenlang Zeit damit verbringe, Stein für Stein zu betrachten und immer wieder auf Neue, neue Musterungen zu entdecken.
Das ist bei Jaspis Steinen unendlich viel.
Ein Septarie war mutig genug, mit zu gehen auf die Reise zu mir.
Diese Steine, sowohl die Jaspissteine und der Septarie passen mit ihrer Wirkung und ihrem Zauber genau jetzt zu mir. Ihr seid mir jetzt schon treue Begleiter und ich glaube, genau ihr Sechs habt nach mir gerufen und ich bin dem Ruf gefolgt.
Ich habe schon viele Märkte besucht, aber noch nie habe ich mir so viel Zeit genommen, um Stand für Stand mit all den Steinen, auf mich wirken zu lassen und dabei mit ihnen bei ihrem Anblick in meinem Herzen zu tanzen.
22. Oktober 2024
Wer kann mir sagen, wo die Vergangenheit hingeht, wenn sie nicht mehr gebraucht wird?
Gibt es ein Archiv für die Gegenwart, die im nächsten Augenblick zur Vergangenheit wird?
Gibt es einen Friedhof, an dem unzählige Grabsteine stehen und wo die Vergangenheit zu Grabe getragen wird, mit unzähligen Trauerfeiern und Trauenden über den Verlust ihrer Gegenwart?
Mit selbstgeschriebenen Trauerreden, die zum Lachen oder zum Weinen veranlassen?
Gibt es ein Altenheim für die Vergangenheit, wo sie sich die alten Tage bei einem guten Tee und einem Brettspiel die Zeit vertreibt?
Mit all der anderen Vergangenheit, die vergangen ist und somit nicht mehr gebraucht wird.
Gibt es eine Halle dafür?
Ein Lager?
Eine Insel?
Oder wird sie auf einem Wertstoffhof entsorgt?
Gesammelt in Garagen, Kellern und Dachböden in Kisten und Säcken, um dann im richtigen Container, entsorgt zu werden?
Selbstverständlich auf einem Wertstoffhof, der genau für die Vergangenheit gebaut wurde.
Mit einem Schild am Eingang auf dem geschrieben steht: Wertstoffhof für Vergangenheit. Bitte hier nur Vergangenes einwerfen.
Gibt es hier eine Behörde, die kontrolliert, ob die Vergangenheit auch richtig entsorgt wurde und wo man Punkte bekommt, wie in Flensburg, bei Mißachten und Fehlverhalten.
Gibt es einen Planeten, an dem all die Vergangenheiten hinreisen, um dort ihr Dasein zu ermöglichen?
Der Planet müsste sehr groß sein, denn in jeder neu angefangene Sekunde wird eine Gegenwart zur Vergangenheit, überall auf der Welt.
Seit Anbeginn der Zeit für alle Menschen und Wesen auf diesem Planeten?
Das ergibt wirklich sehr viel Vergangenheit.
Oder ist sie vergangen und damit einfach nur weg?
Aus, vorbei, Schluß und Ende?
Wie eine Seifenblase, die zerplatzt?
Wenn ich so darüber philosophiere, kommt mir eine weitere Frage in den Sinn:
Woher kommt die Zukunft?
Aus einem anderen Teil in dem die Vergangenheit gelagert wird?
Und was ist mit der Gegenwart?
Oder geht alles in die kleinen Zellen, die jeder einzelne, wie eine eigene Galaxie in jedem Menschen schwingen mit Millionen von Planeten und Sternen?
Und wenn die Gegenwart zur Vergangenheit wird, beginnt, in dem Moment in der Zelle ein neuer Stern an zu leuchten.
Dann der nächste und nächste.
Und dann der nächste und nächste.
Und nächste.
Der eine etwas heller, dann wieder einer etwas dunkler.
Je nach dem, wie sich der Moment für den Menschen angefühlt hat, als er zur Vergangenheit wurde.
Wo geht die Gegenwart hin?
Wenn sie vergangen ist?
Wenn aus einem BIST
Ein WARST wird
Wenn aus einem SIND
Ein WARD wird
In jeder Zelle
Wird die Gegenwart
Mit einer Welle
Zur Vergangenheit
Sie wird zwischen all dem herbstlichen Blätterlaub
Zu Sternenstaub
Ein Wesen namens Ich
Irgendwo im nirgendwo
schwebt ein beseeltes Wesen
namens Ich.
Es treibt dort eine Ewigkeit
ohne dich.
Begleitet von einem stillen Schmetterlingsschwarm
sanft halte Ich mein Ich selbst wiegend im Arm.
Weder mein Ich,
noch dein Dich
ergeben weiter einen Sinn.
Alles, was Ich bin,
bin Ich auch nicht.
Alles, was Du bist
bist Du auch nicht.
Alles
ist nur ein gedachter Gedanke.
Nichts, was Ich denke,
sagt etwas aus
über dein Dich.
Nichts, was Du denkst
sagt etwas aus
über mein Ich.
Alles ist nichts
und nichts ist alles.
Hier und jetzt,
jetzt und hier
ist alles miteinander verbunden
zu einem großen gemeinsamen Wir.
Trennung vom anderen ist längst Geschichte.
Liebe und Verbundenheit
formen nun meine Worte,
meine Texte,
meine Gedichte.
Egal, wer wo liebt.
Egal, wo wer liebt.
Wir sind eins.
Du und Ich.
Ich und Du.
Er und Sie.
Sie und Er.
Wir alle sind eins.
Mein Schmetterlingsschwarm fliegt
weiter und weiter
auf der Himmelsleiter.
Bis der Himmel
nicht mehr der Himmel ist
und sich in die Unendlichkeit
des Weltalls vergißt.
Im Antlitz des Mondes
verwandeln sich die Schmetterlinge zu Sternenstaub.
Ich lasse mein Ich zurück
wie ein glitzerndes Planetenstück.
Mit meinem Funkeln bin ich nun allein.
Nichts bleibt außer meinem Sein.
Doch während ich schwebe,
während ich mit meinem Ich weiterlebe,
stelle ich der Schöpfung
immer wieder die selbe Frage:
"Ist das wahr?
So wie ich es bis jetzt immer sah?
Bin ich allein?
Mit all meinem windigen Sein?"
Noch während ich mit den Sternen schwebe
flüstert die Schöpfung mir zu:
"In Wahrheit bist du es nicht
und du wirst es niemals sein.
Du bist unendliches Licht.
Eingehüllt,
getragen,
erfüllt,
bist du
von Allem.
2017
Die Dunkelheit und das Licht
Mit einem Gedicht
begegne ich in der Dämmerung dem Licht.
Düsteren Orten
begegne ich der Finsternis mit meinen Worten.
Wenn die Dunkelheit Einzug hält.
Wenn das Licht weicht und es nachtdüster wird auf dieser Welt,
reiche ich ihr die Hand.
Lasse mich von ihr entführen in ihr finsteres Land.
In die tiefste Schwärze ihrer dunkelsten Nacht
folge ich ihr vorsichtig und bedacht.
Dort erzählt mir die Dunkelheit, ich wußte es nicht
von ihrer unendlichen Liebe zum Licht.
In die Nacht entführt,
war ich von ihrer Geschichte zutiefst berührt.
Als die Düsterheit das Licht das erste mal sah,
war all die Dunkelheit in dieser Galaxie in großer Gefahr.
Von der Schönheit des Lichtes überwältigt,
wurde die Finsternis schweigsam und still.
Nichts was sie noch berührt, nichts, was sie in ihrem Herzen noch will.
Nur wenn das Licht in ihrer Pracht erscheint,
ist es die Dunkelheit, die sich verneigt, applaudiert und dabei in Ehrfurcht weint.
Die Düsternis verlor sich selbst in ihrer eigenen, finsteren Nacht
und nur des Lichtes helle Macht,
führte die Dunkelheit wieder heraus, zurück zu des Lichtes Schein.
Zurück zu ihrem finsteren Sein.
Die Dunkelheit erschafft immer wieder aufs Neue
mit ihrer Liebe und Treue
unendlich viele dunkele Räume
und unzählig viele finstere Träume.
Die Dunkelheit schöpft mit ihrem Sein
für des Lichtes Schein,
immer und immer wieder
Dunkelheit und Liebeslieder.
Schweigsam, in sich ruhend und kühne,
erschafft sie mit ihrer Liebe eine Himmelsbühne,
die größer ist, als alle Planeten.
Die nur das Licht, vermag zu betreten.
Noch bevor das Licht die Bühne beschreitet
und ihre Lichtflut sich ein weiteres mal im Universum verbreitet.
Noch bevor der Vorhang fällt,
die Dunkelheit das Licht in den Armen hält.
Noch bevor es erstrahlt;
und ihr Licht in die Dunkelheit malt,
küsst die Dunkelheit das Licht
und während das Licht zur Dunkelheit wird,
wird die Dunkelheit zum Licht.
September 2024
Alles ist Klang
Alles ist Klang.
Jedes Ich und Du schwingt in seinem eigenen Ton.
Irgendwo und irgendwann,
wenn ein Leben beginnt;
wenn ein Herzschlag an Stärke gewinnt,
vermag das Leben, Sinfonien zu komponieren.
Mit lauten und mit leisen Tönen.
Melodien navigieren uns durch die Stürme des Lebens.
Jahraus, jahrein.
Bis es an der Zeit ist die Meere des Lebens zu verlassen,
um in andere unbekannte Ozeane einzutauchen.
Wenn das Lebenslicht erlischt,
wird die Welt in diesem Augenblick zu gefrorenem Klang,
um dann mit einer besonderen Melodie weiter zu klingen.
Wenn ein Lebenslicht erlischt,
hinterläßt sie ihre eigene Klangfarbe;
und die Welt schwingt ab dann
anders,
aber der Melodie des Menschen bleibt.
2023
Wenn Spinnen spinnen.
10. Oktober 2024
Zauberhaft.
Wie sie mit nur ein paar Fäden an diesem Blatt ihr Netz
befestigt hat,
welches sich im Hintergrund
unscharf vermuten lässt.
11. Oktober 2024
Dahlien und ich
werden niemals Freundinnen sein.
Denn wenn sie mit ihren Blüten erscheint,
beginnt die Luft nach Herbst zu duften.
Dann heißt es für mich,
ein weiteres mal Abschied nehmen.
Dann heißt es ein weiteres mal,
mich der Kälte ergeben.
29. September 2024
Dem Herbst begegnen für ein paar Augenblicke
und seinen Zauber einfangen.
26. September 2024
Während ich mit den Blüten eine Walzer tanzte,
zog er weiter, der Sommer,
und ließ mich zurück.
Bis wir uns wieder sehen, mein geliebter Sommer,
tanze ich ohne dich weiter
und trage dabei ein Kleid, geschneidert aus deinen Blüten.
24. September 2024
Wenn Regentropfen an die Fenster klopfen
Wenn Regentropfen an die Fenster klopfen,
singt der Kupferbach dazu sein Lied.
Während kühle Luft durch das Zimmer zieht
und es mit Leben erfüllt, ziehen die Geister der Nacht weiter
nehmen all ihre Schatten und Dämonen mit.
Ziehen ab, wie die letzten Krieger auf dem Schlachtfeld der Dunkelheit.
Damit Wesen des Lichts herein schweben können,
um ihr Licht zu bringen.
12. September 2024
Durch all den Schmerz
geht die Reise in mein eigenes Herz.
Durch all den Kummer und den Zorn
werd ich immer wieder neu geboren.
Durch all den klanglosen Raum
falle ich sanft in den Traum.
Durch all die Stille in mir
fand ich meine Worte in dir.
11. August 2024
Wenn Regentropfen dich berühren
Wenn Regentropfen dich berühren,
allein dich
blütenzart und sanft
findest du
in jedem Tropfen
mich.
Wenn Schmetterlinge dich umgarnen,
allein dich
tanzend und so federleicht
findest du
in jedem Flügelschlag
mich.
Wenn der Wind dich besucht,
allein dich
unberechenbar und stark
findest du
in jeder Windböe
mich.
Wenn die Magie dich umarmt,
allein dich
flüsternd und geheim
findest du
in jedem Zauber
mich.
Wenn der Himmel dich trägt,
allein dich
wahr und voller Liebe
findest du
in jeder Wolke
mich.
Wenn die Sonne dich anstrahlt
allein dich,
leuchtend und voller Licht
findest du
in jedem Sonnenstrahl
mich.
Wenn der Sternenhimmel nach dir ruft,
allein dich
in der dunkelsten Nacht
magisch und voller Zauber
findest du
in jedem Stern
mich.
Juli 2024
Sternenstaub und Blütenpollen
Von der Sonne angestrahlt,
funkeln
Sternenstaub und Blütenpollen
wie kleine Kristalle
auf den Flügeln der Schmetterlinge.
Doch wie geschah es, dass sich zu den Blütenpollen
all der Sternenstaub dazu gesellte?
So glitzernd,
so fein,
so anmutig,
so rein,
so zauberhaft
im ihrem Sein.
Gestern Nacht
hab ich sie fliegen sehen.
Sie lösten sich leise von allem
und schwebten
lautlos,
still,
voller Anmut und so wunderschön.
Jeder einzelne für sich
immer höher und höher.
"Nehmt mich mit"
hörte ich mich leise sagen.
Ganz sacht
trugen sie mich empor
bis ich ein Stern unter Sternen war,
begleitet von meinem Schwarm.
Dann erinnerte ich mich wieder
an alles.
Ich selbst war es,
die ihnen Sternenstaub
für
Sternenstaub
auf ihre Flügel legte.
15. Juli 2024
Ein Kleid aus Himmelszelt
trägt die Welt,
wie ein Meer aus Sternen
und sie tanzt mit dem Mond
einen Walzer.
Begleitet von der Sonne
die mit ihrem Licht über beide wacht.
Juli 2024
Kleine Seerose
Wie aus dem Nichts
war sie plötzlich da.
Ich hatte anderes im Sinn,
als ich sie das erste mal sah.
Eilig ging ich meines Weges.
Doch ich blieb sofort neben ihr stehen,
um ihr Antlitz
ihre Pracht besser zu sehen.
„Kleine Seerose, du hier?
Gesellst dich auf meiner Reise
in so unendlich schöner Weise
für eine zeitlang zu mir?
Streckst deinen kleinen Blütenkopf voller Stolz, so hoch.“
Es entlockte mir einen tiefen Seufzer,
ein demütiges Wow
bei ihrer Seerosen-Blütenblätter-Pracht-Schau.
Als wolle sie zu mir sagen:
„Sie mich doch an, nun bin ich da!“
Sie war alles, was ich im Sonnenlicht sah.
Beim Bewundern ihrer Erscheinung
bin ich, es scheint verrückt,
grenzenlos entzückt.
11. Juni 2024
Zwischen ALL den Sternen
Zwischen ALL den Sternen,
den Nahen und den Fernen.
Zwischen ALL den Galaxien,
den uns fremden
und den uns bekannten Sternbild-Sinfonien
erstrahlt unendlich viel Raum
für unseren Schmerz,
für unser Herz,
für die Liebe und unser Sein.
Für ALL die Planeten mit ihrem himmlischen Schein.
Es liegt ALLein in unserem Handeln
in was wir diesen Raum
fern jeglicher Galaxien verwandeln.
2016
Wenn der Mond die Sonne küsst
Der Mond flüstert leise meinen Namen.
Die Nacht und er verabschieden sich
so wie sie kamen,
voller Anmut,
voller Pracht.
Der Mond so rund und strahlend
dass er noch lange in meinem Herzen weiter lacht.
Während der letzte Stern mir seine Hand reicht
und verblasst,
werd ich unbeschwert und leicht.
Steige empor
weit über das dämmernde Himmelstor,
dann kann ich die Sonne
aufgehen sehen.
Über all den schlafenden Dingen
wird sie täglich
aufs Neue ihr strahlendes Lied zum Klingen erbringen
und während der Mond bei seinem Abtauchen
sie küsst in seiner zärtlichsten Weise,
küsst sie ihn zurück
und das Universum verstummt in diesem Augenblick.
All die Sterne werden für einen Flügelschlag demütig und leise.
Auch ich verneige mich
vor Schönheit und Vollendung im reinsten Sein.
Für einen Atemzug wird des Mondes Licht und das der Sonne
zu einem gemeinsamen Schein.
Von seinem Kuss im ihrem Inneren zutiefst berührt,
leuchtet und strahlt die Sonne
und erwärmt mit ihrer Liebe zum Mond einen ganzen Planeten.
Voller Hingabe und Wonne.
2016
Ich habe ein Blumenmeer für dich gepflanzt
Ich habe ein Blumenmeer für dich gepflanzt
Samenkorn für Samenkorn.
Die kleinen Sprossen sind längst geborn,
damit du dich erinnern kannst.
Sie strecken hoch empor
ihre kleinen Köpfelein
und zu ihrem Glück
wachsen sie in der Sonne
jeden Tag ein winziges Stück.
Sie werden von Spross zur Blum´ ganz fein.
Ewig erzähle ich ihnen von dir
von deinen Farben, hell und bunt
von deinen Flügeln, zart und rund
und sie wünschen sich jede Sekunde mehr,
du wärst hier.
Mein Versprechen musst ich ihnen geben,
dass ich dich bei deinem Namen nenne.
Sollten sie dich nicht gleich erkennen.
Das schwor ich ihnen
tiefverneigend
bei meinem Leben.
Für meine Mama,
die als Schmetterling durch diese Welt fliegt
Frei
31. Dezember 2015
Von Engelsflügel getragen
Von Engelsflügeln getragen
jetzt und hier
ist die Liebe auf dem Weg zu mir.
Von Schmetterlingen zu geflüstert
immer und immer wieder
singen sie für mich Liebeslieder.
Ich knie vor euch nieder
senke demütig mein Haupt.
In meinem Herzen
singe ich für Euch Engelslieder.
2015
Das Kleid der Waldeslust
Wie schön ist doch dein Kleid aus Moos.
Erschaffen aus göttlich grünem Grün
legt es sich sanft, um deinen hölzernen Schoß.
Dort, wo Blumen selten blühen.
Deine Kurven ziert es weich.
Ganz, wie es ihm beliebt, mal hier, mal dort
schmückt es dich auch an deinem dunkelsten Ort
und macht dich damit unendlich reich.
Dein Kind bin ich seit Anbeginn.
Die größte Ruhe find ich in dir.
Die schönste Heilung bescherst du mir
und es zieht mich täglich zu dir.
Wenn die Gefühle mich besiegen,
laufe ich in dich hinein,
knie mich im Moose nieder und bin allein.
Dort bleibe ich,
bis sich in der Waldesluft alles verfliegt,
was ich nicht bin.
Damit ich bin,
was ich bin.
Gestärkt und voller Vertrauen
lasse ich dich zurück.
2016
Schmetterlingsfrau
Bin bunt,
nicht grau.
Bin die schillernde Schmetterlingsfrau.
Tief ist mein prächtiger Grund,
voller Perlen,
strahlend weiß.
Ich flieg,
nicht steh´.
Bin eine glitzernde Schmetterlingsfee.
Apfelblüte im Wind
Letzte Nacht im Traum
schlief ich im Apfelbaum,
der in meinem Garten thront.
Als schlafende Knospe habe ich ihn
für eine Nacht lang bewohnt.
Der Wind sang für mich Liebeslieder.
Immer und immer wieder,
damit die Liebe in mir bleibt
und sich nicht anderswo,
die Zeit vertreibt.
Der Mond und unzählige Sterne,
die Nahen und die aus der Ferne
begleiteten den Wind als himmlischen Chor
und sangen die lieblichsten Töne
in mein Apfelknospenohr.
Da bin ich nun,
kann außer wachsen
und dem Wind lauschen
nicht viel tun.
Ungewiss ist die Zukunft der Blüte.
Vielleicht hält sie dem Regen nicht Stand?
Vielleicht nimmt der Wind sie an die Hand
und trägt sie weit fort übers Land?
Vielleicht ist sie als Blüte viel zu klein
und sie wird niemals ein stattlicher Apfel sein?
Doch, vielleicht ist das Vielleicht nur ein viel leicht?
Und sie bewegt sich mit jedem Sturm.
Trotzt Wetter und überlebt so manchen Wurm.
Bis irgendwann allein,
im morgendlichen Sonnenschein
eine bald erblühende Blüte,
verletzlich und unsagbar fein,
doch mit so viel Stärke
und von Natur aus unendlich rein
in einem Meer aus Knospen schwimmt
und somit jede Hürde mit Leichtigkeit erklimmt.
Auf den ersten Blick
scheinen alle Knospen gleich.
Doch wer mit offenem Herzen sieht,
entdeckt ein Apfelblütenreich,
in dem unzählige Blüten schlummern, ganz still.
Eine jede so wie es ihr von Herzen beliebt
und wie sie es will.
Angst nicht zu erblühen, ist den Blüten fremd.
Sie kleiden einen einzigen Baum
für ein paar Tage in sein weißes Apfelblüten Hemd.
Sie erfüllen mit unendlich viel Liebe ihre Bestimmung
Stück für Stück.
In jedem Augenblick.
Apfelblüte im Wind
2015
Wilder Tanz
Flieg kleiner Schmetterling
und nimm mich mit.
Ich strecke meine Arme nach dir aus,
bin bereit für unseren himmlischen Himmelsritt.
Nur mit dir geb ich mich dem wilden Tanze hin,
höher und höher.
Nur noch eine winzige Drehung hier.
Du mit mir.
Und ich mit dir.
Mal fallend,
mal steigend,
mal wallend,
mal weinend.
Bis wir ganz nah an unserem Schöpfer sind
und uns der Rausch vollkommen erfüllt;
dann schließe ich meine Augen
und fühle all die Liebe, die uns in diesem Augenblick sanft
umhüllt.
Ewigkeiten hält dieser Moment, bis ich wie ein Kind
im Spiel zu Boden Taumel
und mich in den warmen Sonnenstrahlen
lachend im Grase wiederfand.
Was mir bleibt ist dein süßer Duft
nach Ringelblumen und Honig.
2015
Die rote Wand und ich
Eben ging ich vorbei an der roten Wand
und streifte sie gedankenlos mit meiner Hand,
als ich spürte,
wie sie mich im Nacken sanft berührte.
Ich blieb stehen,
um ihr Rot, tief und satt besser zu sehen.
Ein Kuss von ihr auf meiner Schulter
blumenhaft und blütenzart.
Ein Rot mit so viel Sinnlichkeit gepaart.
Es ergreift mich
und für einen einzigen Augenblick
ist es still
und ich seh´ dich.
2015
Die Liebe und die rote Wand
,,Ach du meine Liebe, sanft und pur
wo bist du nur?"
Leise und bedacht,
flüstert die rote Wand in die dunkle Nacht.
,,Ich bin überall", antwortet die Liebe
und die Dunkelheit weicht langsam ihrem Licht.
,,Überall? Aber ich fühle dich nicht."
Ein roter Nebel zieht still übers Land
direkt in die rote Wand.
Ein kurzes Schweigen
gefolgt von einem Zeigen.
,,Schließe deine Augen und du wirst verstehen
und mich mit deinem Herzen sehen.
Höre, was ich sage.
Meine Worte geben dir Antworten auf deine Frage.
Ich bin die Sonne, die dich wärmt.
Ein Schmetterling, der dich umschwärmt.
Ich bin der Mond so rot, wie du.
Bin ein neugeborenes Kalb
einer wunderschönen Kuh.
Ich bin der Flug des Adlers im Sturm.
Bin die Prinzessin in einem verwunschenen Turm.
Ich bin das Lachen eines Kindes.
Bin der Gesang des tobenden Windes.
Ich bin ein Tanz, barfuß im Sommerregen.
Bin mutig, stark und verlegen.
Ich bin der Regenbogen am Horizont.
Bin die unbekannte, alte Frau, die neben dir wohnt.
Ich bin türkis, ich bin rot.
Bin Geburt und der Tod.
Dazwischen bin ich das Leben
mit all seinem Nehmen und Geben.
Ich bin ein Traum.
Ein prachtvoller Apfel im Apfelbaum.
Ich bin die laue Sommerluft
versüßt mit einen süsslichen Rosenduft.
Ich bin ein nach Moos riechender Wald.
Bin wohlig warm und ich bin ach so kalt.
Ich bin das Links links neben dir.
Ich bin das Dort, das Wo und das Hier.
Ich bin das, was du nicht magst,
ablehnst und hinterfragst.
Ich bin gerade, ich bin rund.
Ich bin farblos, ich bin bunt.
Ich bin Hoffnung, ich bin Leid.
Bin ein Pfau im schönsten Kleid.
Ich bin der Kuss des Geliebten so zart.
Bin die Einsamkeit, die darauf folgt,
gnadenlos und hart.
Ich bin Verletzung, ich bin Schmerz.
Ich bin Heilung für ein gebrochenes Herz.
Ich bin dein Freund, ich bin dein Feind.
Bin die Träne, die du vor Rührung weinst.
Ich bin der Stein über den du fällst.
Bin der Mensch, an dem du dich hältst.
Ich bin dir so nah und so fern.
Bin Musik, ich bin ein Stern.
Ich bin die Hand, die deine hält.
Ich bin die ganze Welt.
Ich bin Glück und Missgeschick.
Ich bin immer, in jeden Augenblick.
Ich bin überall."
Schweigen für Minuten.
Stunden.
Tage.
Gefolgt von einer erneuten Frage.
,,Überall, somit auch in mir?
Ein rote Wand, wie ich,
trägt dich in sich?"
Die Liebe taucht sanft ins Rot hinein.
Leise
und berührt die Wand
in zärtlichster Weise.
,,Ganz besonders ein Rot wie deines,
ist so schön wie keines.
Die Momente,
in denen du geschaffen wurdest,
waren nur
Liebe pur.
Durch den Pinselstrich
einer liebenden Hand
wurdest du Strich für Strich
zur roten Wand.
Ohne Verlangen.
Ohne Bangen.
Färbte sich dein Weiß so klar.
In ein Rot, wie es nie zuvor war.
Ich bin alles, was ist.
Ich bin, weil du bist.
So ist es wahr.
So macht es Sinn:"
2015
Haidhauser Kirschblütengeflüster
Es ist Nacht
im Kirschblütengeflüster.
Stille
ohne Wille.
Regen.
Instrumentaler Segen.
Dazwischen
Liebesgeschichten,
die erlischen.
Fern jeglicher Normen
Liebesgeschichten,
die sich neu formen.
Ein Dreieck gespannt aus Worten.
Emotionale Konsorten.
Miteinander Lachen
übereinander wachen
für ein paar Stunden
heilende Wunden.
Ohne Wille.
Stille.
Es ist Nacht
im Kirschblütengeflüster.
2015
Gewöhnlicher Löwenzahn
Manchmal bin ich der Wind.
Ich fliege spielend leicht, wie ein Kind
durch die bunten Wiesen.
Dort, wo Grashalme werden zu riesigen Riesen.
Durch meine geliebten Wälder,
tanzenden Felder,
durch Straße, Haus und Heim,
durch Farbe, Wort und Reim.
Mit all meinem windigen Sein
werd ich im Fluge ganz allein
mich drehen,
um dich plötzlich zu sehen.
Dann bleibe ich schweigsam vor dir stehen.
Gewöhnlicher Löwenzahn haben sie dich genannt.
Wer das tat, hat deine Schönheit noch nicht erkannt.
Gewöhnlich ist nur der, der dich mäht
und dich als nutzloses Unkraut rupft und verschmäht,
ohne dich in deiner Gesamtheit zu betrachten
und somit ein Wunder in dir zu verachten.
Als gelbe Blume erstrahlst du genau dort
am wohl seltsamsten Ort.
Wo anderen Blumen das Wachsen nicht gelingt,
erblühst du gelb und froh,
als wäre das für dich nichts besonderes,
kraftvoll und einfach mal so.
Asphaltkrieger nenn ich dich
und je mehr ich dich betrachte,
desto mehr frage ich mich,
wie kamst du zu diesem Ort
so häßlich wie Beton?
Warum nicht eine Wiese, eine Lichtung?
Ein blühender Balkon?
Eine Antwort finde ich noch nicht.
Meine Fragen bleiben vorerst hinterm Licht.
Du blühst weiter vor dich hin.
Wunderschön und mit so viel Sinn;
und haben die Bienen dich erreicht,
wird es für dich wunderbar und spielerisch leicht.
Dann verschließt sich deine gelbe Pracht.
Tag für Tag, Nacht für Nacht,
bis du als Pusteblume erblühst und erwachst
und deine Schirmchen eins nach dem anderen aufmachst.
Noch schöner strahlst du mit neuer Blüte
in dir zeigt sich so viel göttliche Güte.
Deinen Pelz trägst du mit Stolz, so viel
und du wartest auf mich und mein
klingendes Windspiel.
Mit unendlicher Freude in mir
flieg ich in Windeseile zu dir.
Hundertachtzig Grad links herum,
vorbei an Bienengesumm.
Eine rechte Drehung hier
bis ich mich in deinem Anblick verlier.
Dann wird mein Flug dich ergreifen.
Dich in deiner Zartheit streifen.
Dich bewegen,
nur leicht was für ein Segen.
Um zu fühlen, wie weit du bist.
Ohne Argwohn, ohne List.
Nur aus Liebe zu dir
bin ich nun hier.
Lieblich werd ich dich umgarnen.
Zärtlich werd ich dich umarmen,
bis eins deiner Schirmchen sich erhebt
und das Vergängliche von nun an in dir lebt.
Es löst sich und mit meiner sanftesten Böe
trage ich den kleinen Schirm in die Höhe,
bis er mehr an Weite gewinnt
und somit ein neues Blumengedicht beginnt.
Mein wunderschöner Aphaltkrieger
nun bist du ein Schirmchenflieger.
Behutsam setze ich dich ab,
wo immer es dir beliebe,
für deine Saat und neue Triebe,
doch vorher lass uns im Fluge zusammen sein.
2015
Karl und die kleine Lok aus Holz
Oder: Warum Karl so spät auf Erden kam.
Irgendwann, wir schreiben das Jahr Zweitausenddreizehn,
will ein ungeborenes Kind noch nicht auf Erden gehen.
Es ist an einem kalten Tag, irgendwann im Monat März.
Die Engel rufen nach ihm und seinem kräftigem Kinderherz.
Sein Leben soll nun beginnen,
doch Karl lässt sich noch nicht fürs Erdenlicht gewinnen.
Ich erzähle Euch nun die Geschichte,
forme meine Worte und dichte:
Von Karl dem Kleinen, der zu spät kommen wollte,
weil seine Lok aus Holz noch nicht richtig rollte.
Warum ich das weiß?
Beobachtend, neugierig und leis´,
war ich dabei.
In meinem Traum, ich war so frei,
weil mich Karl, um etwas bat.
Um eine vorgeburtliche Himmelstat.
„Karl“, sagte der Engel der Geburt, „es ist an der Zeit“
„Du bist schon lange für Erden so weit.“
Doch Karl sitzt am Boden und baut,
ohne einen einzigen Laut.
Er schnitzt an etwas Holz, einem kleinen Stück.
Ich erkenne es nur schwer und lehne mich zurück.
Da höre ich
seine Bitte an mich:
„Eine Lok sollst du malen mir.
Eine Zeichnung gemacht von dir.
Ein Gefährt, farbig mit roten Rädern.
Von Hand mit deinen Zeichenfedern.
Schnitzend werd ich sie mir
aus diesem Stück Holz zwischen meinen Fingern hier.
Erst, wenn mein Werk ist vollbracht,
geh´ ich herunter, wo mein Leben wartend mir entgegen lacht.
Ein Geschenk möchte ich meinen Eltern geben,
weil sie mit meinem ersten Atemzug,
für mich und mein Leben leben.
Ich komme mit Händen klein und leer.
Ein Geschenk zu geben ist für mich sehr schwer.
Nackt und fast blind,
werd ich zum erdlichen Kind.
Ich werde frieren, ich werde schrein.
Ich werde atmen, ich werde sein.
Ich werde fühlen, ich werde sehen.
Ich werde krabbeln, ich werde gehen.
Muss alles neu erfahren,
In meinem kommenden Lebensjahren.
Vieles werden meine Eltern mich lehren,
damit ich eines Tages kann selbst überleben.“
Er schnitzt weiter an seinem Stock aus Holz.
Sein Lächeln ist erfüllt von ein klein wenig Stolz.
Mit dem Messer ein bisschen hier, dann ein bisschen da.
Langsam entsteht die Lok, es ist ganz wunderbar.
Doch es dauert seine Zeit.
Das Spielzeug ist noch nicht so weit.
In seinem kleinen Gesicht ein leichtes Quälen,
die roten Räder der kleinen Lok ihm fehlen.
Aus Holz sie zu bauen, ergibt keinen Sinn.
Die Lok zieht es nach rechts und links dann hin.
Auch Wasser mit etwas Sand,
hält den vielen Kurven nicht stand.
Räder aus Glas funkeln wie Sterne,
doch tragen sie die Lok auf Schienen nur ungerne.
„Vier Räder“, frag ich ihn, „in Rot sollen sie sein?“
Meine Hand greift an mein Kleid, nach Knöpfen in einem hellen Schein.
Strahlend rot in ihrer Farbenpracht.
Karl sieht die Knöpfe an und lacht.
In seinem kleinen Gesicht ein Funkeln, ein Blitzen
und dort, wo die Knöpfe sitzen,
ist es nun leer.
Es fällt mir leicht, kein bisschen schwer,
ihm diese Hilfe zu geben.
Nun kann er beginnen, mit seinem irdischen Leben.
Er streckt mir das kleine Gefährt entgegen.
Ich nehme es vorsichtig und die Engel geben ihm seinen Segen.
„Bevor ich mich lass nun gebären,
musst du mir noch einen einzigen Wunsch gewähren.
Bitte übergib meinen Eltern diese Lok.
Geschnitzt aus einem alten Holzstock
und richte ihnen aus, von mir Karl ihrem Sohn:
Vertraut mir bitte, ich komme schon.
Nehmt dieses Spielzeug als Zeichen.
Meine Hand möchte ich Euch damit reichen.
Lasst den kleinen Zug aus Holz durch mein Leben fahren,
in den gemeinsamen kommenden Kinderjahren.
Baut mit mir eine lange Bahn, voller Höhen und Tiefen.
Mit Hügeln, Brücken und Kurven, sehr schiefen
und erzählt mir alles, was ich übers Leben wissen muss.
Wie fühlt sich an der erste Kuss?
Wie ist es im Regen zu tanzen, barfuß und nackt?
Warum beweg ich mich bei Musik im Takt?
Wie klingt eine Gitarre oder ein Klavier?
Wie ist es, wenn ich gewinn oder gar verlier?
Welches wird mein Lieblingsspiel?
Wie süß und kalt ist Eis am Stiel?
Wie schmeckt ein Gänseblümchen im Sonnenlicht?
Welche Worte wähle ich für mein erstes Liebesgedicht?
Wie schön ist ein Spinnennetz im Morgentau?
Wie stachelig sind die Borsten einer Warzensau?
Wie lang ist der Rüssel vom Elefant?
Wie schmeckt im Sandkasten Kuchen aus Sand?
Wie weich ist die Nase einer Kuh?
Wie rum trage ich meine ersten Schuh?
Wer ist Familie, Großeltern und Ihr?
Was bin ich, du und ein „Wir“?
Was ist vertrauen?
Was bleiben, was abhauen?
Was passiert beim ersten Streit?
Wie gehe ich um mit meinem ersten Leid?
Wie laut kann ich lachen?
Wer macht mit mir verrückte Sachen?
Wie viele Farben hat ein Regenbogen?
Was passiert, wenn ich habe gelogen?
Wie wird die Raupe ein Schmetterling?
Wie riecht es morgens im Wald und wie komme ich dort hin?
Wie klingen Amseln bei einem himmlischen Sonnenaufgang?
Aber vor all dem:
Möchte ich wissen, wie fühlt sich die Liebe an?“
Für K. 2012
Der Kokon
Die Veränderung war mir ganz nah.
Wenn ich sie auch lange Zeit nicht sah,
die mir drohende Gefahr,
traf sie mich mit in mein lebendiges Herz;
und was ich nun fühlte, war ein trauriger Abschiedsschmerz.
Ich spann und webte.
Ich verpuppte und klebte.
Ich veränderte und lebte.
Zwang mich dabei in ein viel zu enges Kleid
und schloss die Augen für eine halbe Ewigkeit.
Nun hing ich dort.
In der Unendlichkeit an einem schwarzen Ort.
Starr, steif und stumm. Ohne ein einziges gesprochenes Wort,
doch in mir wütete ein Sturm von unermesslicher Schwere;
und meine verpuppte Seele entzog sich langsam dieser Leere.
Der Kokon war mir zu klein,
viel zu eng für mein Sein.
Ich passte dort schon längst nicht mehr hinein.
Das Leben kehrte aus der Schwärze zu mir zurück.
Ich öffnete meine Augen vorsichtig, nur ein winziges Stück.
Plötzlich platzte der Kokon auf.
Alles in meinem Leben nahm wieder seinen Lauf;
und ich stieg aus der Dunkelheit herauf.
Ich konnte es nicht mindern,
konnte die Veränderung nicht mehr verhindern.
Sodann fiel sie von mir ab, die scheinbar tote Hülle
und was sich mir zeigte, in unermesslich bunter Fülle,
war mein Flügelpaar, so wunderschön, wie ich es nie zu vor sah.
Dann öffnete ich die Flügel, langsam und bedacht.
Ich fühlte mich wie neu geboren.
Hab ich doch nur eine Illusion verloren.
2012